Die Stille
Stille Heldinnen – Die Stille
Acryl auf Papier
Dieses Bild zeigt dieselbe Frau wie in „Der Schrei“. Doch hier ist der Schmerz nach innen gekehrt. Der Kopf ist gesenkt, die Augen geschlossen, die Gesichtszüge von Müdigkeit und leiser Trauer gezeichnet. Wo im ersten Bild der Schmerz als Schrei in die Welt fährt, herrscht hier eine dichte, fast körperliche Stille.
Die pastos aufgetragene Acrylfarbe legt sich in blauen, türkisfarbenen und ockergetönten Schichten über das Gesicht. Die Pinsel- und Spachtelspuren brechen die Fläche auf, als wären sie zugleich Wunden und Schutzschichten. Senkrechte Farbläufe und feine Linien erinnern an Tränen, die nicht mehr laut herausbrechen, sondern unauffällig nach innen rinnen.
Im Projekt „Stille Heldinnen“ bildet dieses Werk zusammen mit „Der Schrei“ ein Diptychon: zwei Zustände derselben Frau, zwei Momente im Spannungsfeld von Überwältigung und stiller Verarbeitung.